Kapelle (A)Die Kapelle befindet sich im Südosten der Burg; an sie schließt sich eine kleine Sakristei an, die durch eine Tür abgetrennt ist. Um die Kapelle zu erreichen muss man durch die Prunkgalerie (B) und den Vorraum der Kapelle gehen. Dieser Raum wird für Taufen und Hochzeiten gebraucht, wenn nicht alle Gäste und Freunde in der Kapelle Platz finden. Die Kapelle ist ein Rundbau, in dessen Mitte sich ein kleines, achteckiges, aus Stein gehauenes Taufbecken befindet. An den Wänden sind Gemälde von Aristoteles und Christos sowie von den Erzengeln, Engeln, Aposteln und den Antiken Heiligen. Der Altar, auf dem zwei Kerzen stehen, befindet sich links von der Sakristei.
Prunkgalerie (B)Die Prunkgalerie, früher einmal der Innenhof der Burg, wurde vor mehreren Jahren überdacht und in eine Galerie verwandelt. Hier, geschützt vor Wind und Wetter, tut der Herold seinen Dienst am Inneren Tor, wo er jeden Gast der Burg Stolzenthal empfängt und namentlich ankündigt. Nur bei wenigen Veranstaltungen ist der Herold von seinem Dienst entbunden – wie z.B. Gottesdienste in der Kapelle.
Die Prunkgalerie ist ein hohes Gemäuer und in drei Teile unterteilt:
Zum Einen ist dort die Eingangshalle. Hier hängt das Wappen der Familie von Stolzenthal, in Form eines Kriegsbanners, an der Wand gegenüber dem Inneren Tor.
Von hier aus geht es in den Palas (C) und zu den Wohnräumen (D) der von Stolzenthals. Auch das Gästehaus (E) ist von hier zu erreichen und das Gesindehaus (H). Zuletzt führt von hier noch eine Treppe hinaus in den Garten.
Zum Anderen findet man hier die eigentliche Galerie. Sie dient als Aufenthaltsraum und nicht selten auch als Wartezimmer. Entlang der Wand ist eine schlichte, hölzerne Bank, die zum Hinsetzen und Verweilen einlädt. An der Westwand sind hoch oben vier Dreipassbögen, die Licht und Frischluft in den hohen Raum einlassen. Nicht selten verirrt sich ein Vogel vom jenseits der Dreipassbögen liegenden Garten in die Prunkgalerie und erfreut die Bewohner der Burg mit seinem Gezwitscher.
Der dritte und letzte Teil dient als Vorraum der Burgkapelle (A). Hier drängen sich die Besucher, wenn in der Kapelle eine Hochzeit oder eine Taufe abgehalten wird. Und nicht selten werden Prozessionen und ähnliches hier arrangiert.
Rittersaal (C)Durch einen etwa zwei Schritt breiten und vier Schritt hohen Bogengang betritt man den Palas, oder auch Rittersaal. An den hohen Steinwänden hängen Wandteppiche, die verschiede Motive in bunter Farbenpracht erzählen – so z.B. die Jesusgeschichte an der Nordwand oder die Eroberung Jerusalems durch den Ersten Kreuzzug an der Westwand.
Unweit der Nordwand steht auf einem Podest die große Herrentafel, an welcher der Burgherr und seine Familie speisen. An Festtagen ist der restliche Rittersaal ebenso mit langen Tischen gefüllt, die alle senkrecht zur Herrentafel verlaufen. Oder die Tische sind in einem der vielen Lagerräume im Kellergeschoss verstaut, wenn zum Tanze aufgespielt wird.
Wohnturm (D)Hier befinden sich die Schlafräume derer von Stolzenthal.
Gästehaus „Alter Jülicher“ (E)Im Gästehaus, das von den Bewohnern der Burg liebevoll „Alter Jülicher“ genannt wird, finden sich etliche Zimmer, in denen die Gäste der Burg unterkommen können.
Küchentrakt (F)Der Küchentrakt, unterteilt in Küche im vorderen und Speisekammer im hinteren Teil, dient ausschließlich dazu, den Rittersaal mit Nahrung zu versorgen. An Festtagen herrscht hier Hochbetrieb und über allem ist der Ruf des Kochs zu hören, der seine Burschen zu schnellerer Arbeit antreibt.
Gesindehaus (H)Hier befinden sich die Schlafräume der Diener und Mägde.